KunstHandWerk

DUNKEL, BERGE, MORGENLICHT

Gar nicht so rosig schaut es aus – mit der Natur, in der wir Menschen beheimatet sind, und mit der gesellschaftlichen Klein- und Großwetterlage. Im Gegenteil – eine bedrohliche Finsternis senkt sich mehr und mehr über uns: Klimakatastrophen, Umweltvergiftung, Artensterben, Ausbeutung von Mensch und Erde, immer mehr autoritäre Regime, Kriegsgefahren…

Die Liste der Horrorszenarien könnten wir noch länger fortsetzen. Diese Bedrohungen sind schon einschüchternd und entmutigend genug, ein riesiger Berg scheinbar unüberwindlicher Herausforderungen, der sich da vor uns auftut. Wie können wir diese Zwangslage überwinden? Was nicht hilft: Gleichgültigkeit, rosa Brille, Scheinlösungen, faule Kompromisse, Big Business, Tech-Rezepte sowie Wachstum und noch mehr Wachstum… All das sind ja Teilursachen der multiplen Krise. Und Angst und Panik lähmen und machen hilflos.

Was können wir also tun? Zuerst gilt es, die Probleme und Ursachen wahr und ernst zu nehmen. Wir suchen Weggefährt*innen, auf die wir uns verlassen können und schmieden gemeinsam Pläne für unsere Unternehmungen: Gemeinschaften als Inseln geistiger Gesundheit, gegenseitiger Wertschätzung, Selbstbestimmung, Regeneration der Natur und Resilienz in Verbundenheit.

Was hat das jetzt mit Kunsthandwerk zu tun? Wir Kunsthandwerker:innen auf den Märkten sind eine Gemeinschaft von fahrenden Kreativen und Anbietern eigener Erzeugnisse. Kooperation und gegenseitige Hilfe tragen maßgeblich zu einem guten und sicheren Gelingen dieser Märkte bei, von denen wir viele gemeinsam veranstalten und organisieren. In Zeiten vermehrter Wetterextreme mit Starkregen und Stürmen ist dieses Helfen und Sorgen füreinander absolut wichtig.

Wir sind das Morgenlicht in dunklen Zeiten: regionale Gemeinschaften, rurale und urbane Nachbarschaften und Kooperativen, die durch Zusammenhalt und tatkräftige gegenseitige Hilfe mutig Bergketten überqueren und auch die Mühen der Ebene nicht scheuen.

Gottfried Schmuck – Editorial Marktkalender Kunsthandwerk 2025